Sitzung: 29.03.2023 Gemeinderat
Beschluss: Einstimmig beschlossen
Abstimmung: Ja: 15, Nein: 0, Anwesend: 15
Stellungnahme: |
Abwägung / Beschluss: |
In den letzten
Jahrzehnten wurden sehr viele Baugebiete (Wohnbebauung und Gewerbe)
ausgewiesen und teilweise bebaut. Die Einwohnerzahl ist in diesem Zeitraum
gleichgeblieben. Es ist in den nächsten Jahren zu erwarten, dass mehr und
mehr Gebäude in den innerörtlichen alten Siedlungen aus den 60-iger bis
80-iger Jahren frei werden. Obendrein sind viele Baulücken vorhanden. Aus
diesem Grund ist es unverständlich, dass die Gemeinde 12 ha neues Bauland im
neuen Flächennutzungsplan ausweisen möchte. Ein Umdenken und neue Strategien
sind in Bezug auf Flächen sparen, Ressourcen schonen und eine an die
Klimakrise angepasste Siedlungsentwicklung wichtiger denn je. Zur
Planung in den einzelnen Ortsteilen: Aschenau: Eine
Feuchtwiese im Überschwemmungsgebiet als mögliches Wohnbaugebiet auszuweisen
ist kontraproduktiv und schädlich. Feuchtwiesen wirken bei Hochwasser wie
Schwämme, sind vor allem in Trockenperioden wichtige Wasserspeicher und für
den Arten- und Biotopschutz besonders wertvoll. Stegertswörth:
Ein Gewerbegebiet mitten in die Landschaft zu planen lehnen wir ab. Es gibt
keine Anbindung an den Ort und es gibt ausgewiesene Gewerbeflächen, die
bisher nicht bebaut sind. Versiegelung von Wiesen und Äckern führt zum einen
dazu, dass Niederschlagswasser im Boden nicht aufgenommen werden kann und
deshalb oberflächlich abfließt. Zum anderen stehen diese Flächen der
landwirtschaftlichen Nutzung nicht mehr zur Verfügung. Wolfstein:
Im Ort stehen sehr viele Häuser leer. Ein Konzept für Innenentwicklung kann
zu mehr und lebenswerterem Wohnungsbau führen. Den Standort am Hang für ein
weiteres Wohngebiet im Biotopverbund der südlichen Donauhänge lehnen wir ab,
da diese Standorte bereits sehr stark zurückgedrängt wurden und viele
Lebewesen, die diese Standorte für ihr Überleben benötigen, vom Aussterben
bedroht sind. Buchberg:
Auch hier sollte das oberste Ziel Reaktivierung von Leerständen sein und
somit die weitere Versiegelung von landwirtschaftlichen Flächen vermieden
werden. Finsing:
kein weiter Bedarf für Wohnbebauung zu erkennen. Der Ort hat sich in den
letzten Jahrzehnten fast verdoppelt. Sanierung von bestehender Bausubstanz
muss im Vordergrund stehen, um weitere Versiegelung und den Verlust von
landwirtschaftlichen und wasserspeichernden Flächen zu vermeiden. Offenberg:
Auf keinen Fall sollte in die Feuchtwiesen und das Überschwemmungsgebiet
hinein geplant werden. Neuhausen: Die
große Fläche nördlich vom neuen Kindergarten in Neuhausen sollte nicht als zusätzliche
Baufläche ausgewiesen werden, da östlich davon eine große Fläche bereits im
Flächennutzungsplan festgeschrieben ist. Stattdessen kann man an dieser
Stelle im Anschluss an den Kindergarten eine artenreiche Wiese schaffen. Allgemeine
Anregungen zu einer vorausschauenden und an die Klimakrise angepassten
Siedlungsentwicklung: Der
Klimawandel mit heißen Sommern, wenig Niederschlag und Starkregenereignissen
ist schon jetzt gegenwärtig. Diese Tatsache wurde leider in der vorliegenden
Planung nicht berücksichtigt. Deshalb wird die Aufgabe der Gemeinde in den
Vordergrund treten, innerhalb des Wirkungskreises der Gemeinden, wie auch im
Bereich privater Baumaßnahmen innerhalb eines relativ kurzen Zeitraumes zu
„Klimaneutralität“ zu kommen (gemäß internationaler und nationaler
Verpflichtungen längstens bis 2040, also innerhalb von 19 Jahren). Wir regen
deswegen unabhängig von der vorliegenden Flächennutzungsplanänderung an: ·
die CO2-Bilanz der geplanten
Baumaßnahmen zu ermitteln (in verschiedenen Bauvarianten), · in
Bezug auf CO2-Emissionen günstige Bauweisen zu wählen (z. B. Bevorzugung von
Holzbau, Wiedernutzung / Recycling von Baustoffen), · die
Verkehrseinrichtungen und -anbindung in Bezug auf Energieverbrauch und
CO2-Emissionen zu optimieren (z. B. Anfahrt für Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter mit Fahrrad / E-Bike vorsehen mit der entsprechenden
Infrastruktur) und · die
Energieversorgung der entstehenden Gebäude in Bezug auf eine Minimierung der
Emissionen von Treibhausgasen zu planen (z. B. Einplanung Solarwärme,
Photovoltaik; ggf. Kraft-Wärme-Kopplung u. ä.; Dämmung /
Energierückgewinnung) Zum Thema
Flächensparen gibt es seit geraumer Zeit eine Vortragsreihe, die sich mit
Ländlicher Entwicklung in Bayern befasst. Information und Anmeldung erhält man
unter folgender Email-Adresse: Flächensparen@reg-ofr.bayern.de. In
untenstehendem Beitrag werden die Fördermöglichkeiten u.a. der Dorferneuerung
und Förderbonus: Innen vor Außen mit anschaulichen Beispielen besprochen. https://www.regierung.oberfranken.bayern.de/mam /service/raumordnung_landesplanung_regional-planung/flaechensparoffensive/20220713_backer_ foerderprogramme_laendliche_entwicklung.pdf |
Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. Eine im Überschwemmungsgebiet
liegende Feuchtwiese, die als Wohnbauerweiterungsfläche in Aschenau
vorgesehen wäre, ist nicht bekannt. Zwar wird der Südteil des geplanten WA am
östlichen Ortsrand derzeit als Grünland genutzt, er liegt jedoch außerhalb
der bekannten Überschwemmungsflächen und wassersensiblen Bereiche. Jede als
Grünland genutzte Fläche wird bei konkreten Planungen anhand der
Artenzusammensetzung vor Ort auf ihren Schutzstatus hin überprüft. Auf die Darstellung des Mischgebietes östlich von Stegertswörth wird
verzichtet. Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. Ziel der Gemeinde ist es,
Innenentwicklungspotenziale vorrangig auszuschöpfen, derzeit ist die konkrete
Verfügbarkeit jedoch (noch) begrenzt (Befragung 2018). Die Fläche ist zur
Deckung eines weitergehenden, langfristigen örtlichen Bedarfs gedacht und
wird derzeit als Acker genutzt. Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. Innenentwicklungspotenziale
sollen vorrangig ausgeschöpft werden, auch diese Flächen sind zur Deckung
eines weitergehenden, langfristigen örtlichen Bedarfs vorgesehen. Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. Ziel der Gemeinde ist es,
Innenentwicklungspotenziale vorrangig auszuschöpfen, derzeit ist die konkrete
Verfügbarkeit jedoch (noch) zu begrenzt (Befragung 2018), um der anhaltenden
Nachfrage nach Wohnraum nachkommen zu können. Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. Im Ortsteil Offenberg sind
keine Siedlungserweiterungen vorgesehen. Die etwa 3 ha große Wohnbaufläche westlich von Neuhausen wird
gestrichen. Die allgemeinen Anregungen zur Siedlungsentwicklung werden zur Kenntnis
genommen und - soweit möglich - im Rahmen von künftigen Planungen bzw.
Vorhaben berücksichtigt. Die Hinweise beziehen sich hier überwiegend auf die konkrete Umsetzung
am einzelnen Gebäude. |
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