Beschluss: Einstimmig beschlossen

Abstimmung: Ja: 15, Nein: 0, Anwesend: 15

Stellungnahme:

Abwägung / Beschluss:

 

In den letzten Jahrzehnten wurden sehr viele Baugebiete (Wohnbebauung und Gewerbe) ausgewiesen und teilweise bebaut. Die Einwohnerzahl ist in diesem Zeitraum gleichgeblieben. Es ist in den nächsten Jahren zu erwarten, dass mehr und mehr Gebäude in den innerörtlichen alten Siedlungen aus den 60-iger bis 80-iger Jahren frei werden. Obendrein sind viele Baulücken vorhanden. Aus diesem Grund ist es unverständlich, dass die Gemeinde 12 ha neues Bauland im neuen Flächennutzungsplan ausweisen möchte. Ein Umdenken und neue Strategien sind in Bezug auf Flächen sparen, Ressourcen schonen und eine an die Klimakrise angepass­te Siedlungsentwicklung wichtiger denn je.

 

Zur Planung in den einzelnen Ortsteilen:

 

Aschenau: Eine Feuchtwiese im Überschwemmungsgebiet als mögliches Wohnbaugebiet auszuweisen ist kontraproduktiv und schädlich. Feuchtwiesen wirken bei Hochwasser wie Schwämme, sind vor allem in Tro­ckenperioden wichtige Wasserspeicher und für den Arten- und Biotopschutz besonders wertvoll.

 

 

 

 

 

 

Stegertswörth: Ein Gewerbegebiet mitten in die Landschaft zu planen lehnen wir ab. Es gibt keine Anbindung an den Ort und es gibt ausgewiesene Gewerbeflächen, die bisher nicht bebaut sind. Versiegelung von Wie­sen und Äckern führt zum einen dazu, dass Niederschlagswasser im Boden nicht aufgenommen werden kann und deshalb oberflächlich abfließt. Zum anderen stehen diese Flächen der landwirtschaftlichen Nutzung nicht mehr zur Verfügung.

 

Wolfstein: Im Ort stehen sehr viele Häuser leer. Ein Konzept für Innenentwicklung kann zu mehr und lebens­werterem Wohnungsbau führen. Den Standort am Hang für ein weiteres Wohngebiet im Biotopverbund der südlichen Donauhänge lehnen wir ab, da diese Standorte bereits sehr stark zurückgedrängt wurden und viele Lebewesen, die diese Standorte für ihr Überleben benötigen, vom Aussterben bedroht sind.

 

Buchberg: Auch hier sollte das oberste Ziel Reaktivierung von Leerständen sein und somit die weitere Versie­gelung von landwirtschaftlichen Flächen vermieden werden.

 

 

Finsing: kein weiter Bedarf für Wohnbebauung zu erkennen. Der Ort hat sich in den letzten Jahrzehnten fast verdoppelt. Sanierung von bestehender Bausubstanz muss im Vordergrund stehen, um weitere Versiegelung und den Verlust von landwirtschaftlichen und wasserspeichernden Flächen zu vermeiden.

 

Offenberg: Auf keinen Fall sollte in die Feuchtwiesen und das Überschwemmungsgebiet hinein geplant wer­den.

 

Neuhausen: Die große Fläche nördlich vom neuen Kindergarten in Neuhausen sollte nicht als zusätzliche Baufläche ausgewiesen werden, da östlich davon eine große Fläche bereits im Flächennutzungsplan festge­schrieben ist. Stattdessen kann man an dieser Stelle im Anschluss an den Kindergarten eine artenreiche Wie­se schaffen.

 

Allgemeine Anregungen zu einer vorausschauenden und an die Klimakrise angepassten Siedlungsentwicklung:

 

Der Klimawandel mit heißen Sommern, wenig Niederschlag und Starkregenereignissen ist schon jetzt gegen­wärtig. Diese Tatsache wurde leider in der vorliegenden Planung nicht berücksichtigt. Deshalb wird die Aufgabe der Gemeinde in den Vordergrund treten, innerhalb des Wirkungskreises der Ge­meinden, wie auch im Bereich privater Baumaßnahmen innerhalb eines relativ kurzen Zeitraumes zu „Klima­neutralität“ zu kommen (gemäß internationaler und nationaler Verpflichtungen längstens bis 2040, also in­nerhalb von 19 Jahren). Wir regen deswegen unabhängig von der vorliegenden Flächennutzungsplanänderung an:

 

·    die CO2-Bilanz der geplanten Baumaßnahmen zu ermitteln (in verschiedenen Bauvarianten),

·    in Bezug auf CO2-Emissionen günstige Bauweisen zu wählen (z. B. Bevorzugung von Holzbau, Wiedernut­zung / Recycling von Baustoffen),

 

·    die Verkehrseinrichtungen und -anbindung in Bezug auf Energieverbrauch und CO2-Emissionen zu optimie­ren (z. B. Anfahrt für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit Fahrrad / E-Bike vorsehen mit der entspre­chenden Infrastruktur) und

 

·    die Energieversorgung der entstehenden Gebäude in Bezug auf eine Minimierung der Emissionen von Treibhausgasen zu planen (z. B. Einplanung Solarwärme, Photovoltaik; ggf. Kraft-Wärme-Kopplung u. ä.; Dämmung / Energierückgewinnung)

 

Zum Thema Flächensparen gibt es seit geraumer Zeit eine Vortragsreihe, die sich mit Ländlicher Entwicklung in Bayern befasst. Information und Anmeldung erhält man unter folgender Email-Adresse: Flächensparen@reg-ofr.bayern.de.

 

In untenstehendem Beitrag werden die Fördermöglichkeiten u.a. der Dorferneuerung und Förderbonus: In­nen vor Außen mit anschaulichen Beispielen besprochen.

https://www.regierung.oberfranken.bayern.de/mam

/service/raumordnung_landesplanung_regional-planung/flaechensparoffensive/20220713_backer_

foerderprogramme_laendliche_entwicklung.pdf

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. Eine im Überschwemmungsgebiet liegende Feuchtwiese, die als Wohnbauerweiterungsfläche in Aschenau vorgesehen wäre, ist nicht bekannt. Zwar wird der Südteil des geplanten WA am östlichen Ortsrand derzeit als Grünland genutzt, er liegt jedoch außerhalb der bekannten Überschwemmungsflächen und wassersensiblen Bereiche. Jede als Grünland genutzte Fläche wird bei konkreten Planungen anhand der Artenzusammensetzung vor Ort auf ihren Schutzstatus hin überprüft.

 

 

Auf die Darstellung des Mischgebietes östlich von Stegertswörth wird verzichtet.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. Ziel der Gemeinde ist es, Innenentwicklungspotenziale vorrangig auszuschöpfen, derzeit ist die konkrete Verfügbarkeit jedoch (noch) begrenzt (Befragung 2018). Die Fläche ist zur Deckung eines weitergehenden, langfristigen örtlichen Bedarfs gedacht und wird derzeit als Acker genutzt.

 

 

 

Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. Innenentwicklungspotenziale sollen vorrangig ausgeschöpft werden, auch diese Flächen sind zur Deckung eines weitergehenden, langfristigen örtlichen Bedarfs vorgesehen.

 

Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. Ziel der Gemeinde ist es, Innenentwicklungspotenziale vorrangig auszuschöpfen, derzeit ist die konkrete Verfügbarkeit jedoch (noch) zu begrenzt (Befragung 2018), um der anhaltenden Nachfrage nach Wohnraum nachkommen zu können.

 

 

Der Hinweis wird zur Kenntnis genommen. Im Ortsteil Offenberg sind keine Siedlungserweiterungen vorgesehen.

 

Die etwa 3 ha große Wohnbaufläche westlich von Neuhausen wird gestrichen.

 

 

 

 

 

 

 

 

Die allgemeinen Anregungen zur Siedlungsentwicklung werden zur Kenntnis genommen und - soweit möglich - im Rahmen von künftigen Planungen bzw. Vorhaben berücksichtigt.

Die Hinweise beziehen sich hier überwiegend auf die konkrete Umsetzung am einzelnen Gebäude.